• Mehr Leistung durch modernere Windenergieanlagen

    Repowering

    Das Bild zeigt eine Windenergieanlage im Bau.

REPOWERING

Alte Windräder durch neue zu ersetzen, gewinnt an Bedeutung. Es bietet die Möglichkeit, die erzeugte Strommenge an bereits etablierten und akzeptierten Standorten wesentlich zu erhöhen.

Repowering von Windenergieanlagen bezeichnet den Prozess, bei dem ältere und weniger leistungsstarke Anlagen durch moderne Windturbinen mit einer höheren Leistung ersetzt werden. Bei einer Halbierung der Anlagenzahl lässt sich so durchaus eine Verdrei- oder sogar Vervierfachung des Stromertrags erzielen.

Wenn der Neubau der Anlagen am selben Standort bzw. im unmittelbaren Umfeld erfolgt, lassen sich etablierte Standorte dauerhaft für die Windenergienutzung sichern. Zu beachten ist, dass die Neuanlagen die erforderlichen Abstände zur Wohnbebauung einhalten müssen. Windenergieanlagen der ersten Generation weisen geringere Höhen auf als moderne. Werden neue Anlagen errichtet, sind größere Abstände zur Wohnbebauung einzuhalten, sodass ein Repowering am selben Standort häufig nicht möglich ist.

 

Bei Windenergieanlagen lohnt sich ein Repowering insbesondere dann, wenn ihre Förderung ausgelaufen ist und ein Weiterbetrieb nicht wirtschaftlich ist. Nach 20 Jahren endet die feste EEG-Einspeisevergütung für den erzeugten Strom. In Deutschland betrifft das in den nächsten Jahren tausende ältere Anlagen, da etwa die Hälfte des Anlagenbestandes schon länger als 15 Jahre in Betrieb ist.

Vorteile

  • Stromproduktion wird vervielfacht
  • Standorte sind oft etabliert und akzeptiert
  • Teil der bestehenden Zuwegung weiterhin nutzbar
  • anfallendes Material, bspw. Schotter oder gebrochener Beton kann wiederverwendet werden
  • weniger Diskoeffekte, also Reflexionen der Rotorblätter
  • Ausstattung mit bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung
     

Umsetzung

Zur Umsetzung eines Repowering-Projekts werden zunächst die bestehenden Windenergieanlagen erfasst und begutachtet, die demontiert und fachgerecht dem Recycling zugeführt werden müssen. Basierend auf der Bestandsaufnahme wird ein Repowering-Konzept entwickelt. Im optimalen Fall ist ein gemeinsames Konzept für die Neuplanung des gesamten Windparks möglich. Bei unterschiedlichen Flächeneigentümern oder Betreibern mit differenzierten Interessen ist dies in der Praxis oft nicht so einfach, da viele Akteure ins Boot geholt werden müssen. Dann werden neue Turbinen-Modelle ausgewählt und die vorhandene Infrastruktur wie Zuwegung und Stromanschlüsse wird überprüft. Je nach Lage der neuen Standorte ist es möglich, einen Teil des Materials der Fundamente und Türme vor Ort wiederzuverwenden, zum Beispiel für den Wege- und Kranstellflächenbau. Die weiteren Arbeitsschritte wie Installation, Testphase und Inbetriebnahme entsprechen denen beim Bau neuer Windenergieanlagen an noch nicht genutzten Standorten. Auch wenn es hinsichtlich der Genehmigungsverfahren sowie des Artenschutzes Sonderregelungen gibt, sind einige Fachgutachten, zum Beispiel zum Schallschutz und zur Standsicherheit, einzuholen. Zudem müssen Repowering-Projekte für eine Vergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz an der Ausschreibung der Bundesnetzagentur teilnehmen.

Veröffentlichungen

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Entscheidungsbesprechungen

Das Bildmotiv zeigt die Deutschlandkarte. Die einzelnen Bundesländer sind Umrisse sichtbar. Die Karte steht vor grünem Hintergrund.

Länderinformationen

Hier finden Sie Daten und Fakten der Bundesländer zur Windenergie an Land und Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Die Angebotsbreite reicht von energiepolitischen Zielsetzungen über planungs- und artenschutzrechtliche Vorgaben bis hin zu Beratungs-, Finanzierungs- und Forschungseinrichtungen.

Weiterführende Informationen

Ansprechpersonen

Portrait Claudia Bredemann
Claudia Bredemann
Referentin Natur- und Artenschutz, Planung und Genehmigung
Bild folgt später (C) Huma Kabakci @unsplash
Antonia Siemer
Rechtsreferentin