Dauerhafte und temporäre Inanspruchnahme von Forstflächen durch Windenergie

Angaben in Bezug zur Anlagengröße (Rotordurchmesser)

Mit der wachsenden Anlagendimension von Windenergieanlagen steigt auch der Platzbedarf für die Zwischenlagerung von Bauteilen und den Aufbau der Anlage am Standort. Höhere Türme erfordern zudem größere Kräne, welche die tonnenschweren Komponenten auf 160 Meter und mehr heben können. Die Schwerlastkräne und ihre Ausleger werden vor Ort zusammengesetzt, wofür entsprechende Rüstflächen benötigt werden. Liegen die Flächen innerhalb des Waldes, erfordert dies oftmals die Rodung von Bäumen, wobei derartige Bereiche nach Abschluss der Bauphase regelmäßig wieder aufgeforstet werden.

Für die Auswertung bildeten wir zehn Gruppen von typischen Rotordurchmessern.27 Der Zuschnitt eines Clusters orientiert sich an den angebotenen Anlagenmodellen der bedeutendsten Hersteller. Die Ergebnisse, dargestellt in Abbildung 10, zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Rotordurchmesser und dem Flächenbedarf. Während bspw. Anlagen mit Rotordurchmessern von 117 bis 120 Metern eine mittlere Flächeninanspruchnahme von 0,74 ha – davon 0,44 ha dauerhaft und 0,30 ha temporär – aufweisen, benötigten Anlagenmodelle mit 162 bis 164 Meter Rotordurchmesser durchschnittlich 1,43 ha – also fast doppelt so viel Fläche. Erwähnenswert ist, dass der dauerhaft beanspruchte Flächenanteil mit zunehmender Rotorlänge weitaus weniger ansteigt als der zeitweilig erforderliche Flächenanteil. Dies untermauert die These, dass das Mehr an Flächenbedarf vor allem während der Bauphase besteht. In der Betriebsphase unterscheidet sich die dauerhafte Flächenbelegung bei den verschiedenen Größenklassen nur unwesentlich.

Grafik und Text sind dieser Publikation entnommen:

• Fachagentur Wind und Solar (2025): Entwicklung der Windenergienutzung auf Forstflächen. Ausbau, planerische Vorgaben und Empfehlungen für Anlagenstandorte in den Ländern, 10. Auflage, Berlin.