Mit Hilfe einer Habitatmodellierung können besonders geeignete Bruthabitate für kollisionsgefährdete Arten identifiziert werden und diese Schwerpunkträume dann bei der Ausweisung von Windenergiegebieten durch die Raumordnung berücksichtigt werden. In einem 18-monatigen Projekt wurde die Methode für den Rot- und Schwarzmilan sowie den Fischadler angewandt. Geeignet ist diese Methode insbesondere für Arten, deren Verbreitung eine hohe Anhängigkeit von den Habitateigenschaften hat. Während für die Identifikation der Habitate auf flächendeckend zugängliche Satellitendaten zurückgegriffen werden kann, muss für die Verbreitung der Arten zumindest in Teilbereichen des Plangebiets eine gute Kenntnis von Brutplätzen vorliegen.
Da es an einer landesweiten Datenlage zur Verbreitung kollisionsgefährdeter Arten oft mangelt, wurde das Modell auch mit einer reduzierten Datenlage getestet und zeigte hier ausreichende bis sehr gute Modellergebnisse.
Die Methode der Habitatmodellierung ist ebenso geeignet, um Flächen zu identifizieren, die hinsichtlich der Habitatausstattung für eine Zielart ein Entwicklungspotenzial aufweisen. Diese Flächen können, beispielsweise im Rahmen von Artenhilfsprogrammen, durch gezielte Maßnahmen aufgewertet werden und zu einer positiven Entwicklung der Population beigetragen.
Das Projekt „Schwerpunkträume zum Artenschutz in der Windenergieplanung – Methodische Ansätze zur planerischen Ausweisung von Flächen zur Windenergienutzung“ wurde von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) gefördert, Projektpartner waren BOKU Wien, TU Berlin, ARSU GmbH und FA Wind.